Bierig – Isaak und Ida


Lage: Mittlere Straße 1 – Edelfingen


IIda war das siebte von neun Kindern von Karl und Babette Weil aus Steinsfurt bei Sinsheim. Sie wurde am 30. Mai 1873 geboren und war damit die ältere der zwei Töchter.
Am 8. Februar 1898 heiratete sie in Heilbronn den Edelfinger Viehhändler Isaak Bierig. Dieser war am 29. Januar 1869 als Sohn des Handelsmanns Jakob Bierig und seiner Ehefrau Rösle, geb Schloß zur Welt gekommen.
1898 kam ihr einziges Kind, der Sohn Samuel Siegbert zur Welt, der 1918 im Ersten Weltkrieg durch eine Gasvergiftung fiel (1).
Über die Jahre bis 1939 ist bekannt, dass Isaak 1923/1924 nicht in der Lage war zu arbeiten und das Ehepaar in dieser Zeit von der Unterstützung durch Verwandte lebte.
Das Ehepaar Bierig musste im Dezember 1939 ins jüdische Zwangsaltenheim Wilhelmsruhe in Heilbronn-Sontheim ziehen. Von dort aus wurden sie später zunächst nach Buttenhausen gebracht. Mit dem Transport XIII/1 Zug Da 505 von Stuttgart wurden sie dann am 22. August 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. Kurze Zeit später wurden sie ins Vernichtungslager Treblinka weiterdeportiert, wo sie ermordet wurden.


(1) Auf dem 1923 errichteten Gefallenendenkmal der Gemeinde Edelfingen finden sich neben seinem Namen noch die Namen weiterer jüdischer Gefallener: Sigmund Frank und Gabriel und Salomon Adler. Es mutet aus heutiger Sicht wie Hohn an, dass unter sämtlichen Namen steht: „Ruht nun stolz ihr braven Helden / die ihr fielt von Feindes Hand / denn einst blüht aus eurem Grabe / Segen allem deutschen Land“.


Verlegedatum: 06. Mai 2024
Patenschaften: keine Vorhanden
Autor: RH