Gerne möchte wir Sie auf eine Veranstaltung am Freitag, 18. Juli, um 18 Uhr am Deutschorden-Gymnasium Bad Mergentheim aufmerksam machen. Im Gedenken an Hartwig Behr wird dort eine Podiumsdiskussion stattfinden, die sich mit der Frage beschäftigt, was uns die Geschichte über den Umgang mit Rechtsextremismus heute lehren kann.
Die Zukunft der Geschichte
Ort: Aula des Deutschorden-Gymnasiums Bad Mergentheim
Termin: Freitag, 18. Juli 2025, 18 Uhr
Eintritt frei.
Mit dem Abend „Die Zukunft der Geschichte. Was lehrt uns die Vergangenheit über den Umgang mit Rechtsextremismus heute“ will das „Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber“ einerseits an Hartwig Behr und seine Arbeit erinnern. Professor Dr. Thomas Schnabel, der seinerzeit ein Geleitwort zu Hartwig Behrs Buch „Zur Geschichte des Nationalsozialismus im Altkreis Mergentheim 1918 – 1949“, beisteuerte, wird das in einem kurzen Impulsvortrag tun. Vor allem aber soll in der sich anschließenden Podiumsdiskussion das Engagement, die Forschung und Intention Behrs weitergedacht werden:
Was kann die Beschäftigung mit der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte für die Zukunft lehren?
Wie wird das Thema an den Schulen behandelt – wie sollte es behandelt werden?
Was bedeutet Erinnerungskultur im Zusammenhang mit Schule oder auch in der Arbeit mit Jugendlichen?
Werden in der Schule Verbindungslinien zwischen gestern und heute gezogen?
Wie passen die deutsche Erinnerungskultur und der pädagogische Auftrag zusammen mit dem Erfolg, den eine rechtsextreme Partei wie die AfD gerade auch bei jungen Wählerinnen und Wählern feiert?
Wie kann die Auseinandersetzung mit der deutschen Schuld in verantwortungsvolles Handeln und ein mündiges Demokratieverständnis verwandelt werden?
Wie lässt sich die Dringlichkeit und Wichtigkeit des Themas vermitteln, wenn keine Zeitzeugen mehr da sind, die das Geschehene durch ihre Erfahrungen beglaubigen, ja, der Holocaust für junge Menschen letztlich genauso weit „entfernt“ ist wie die Französische Revolution oder der Dreißigjährige Krieg?
Was könnte man von Hartwig Behr in dieser Hinsicht lernen? Welche Rolle spielen Gedenkstätten oder Museen in diesem Zusammenhang? Wie müsste die Institution Schule beschaffen sein – ganz konkret –, um Faschismus und Rassismus Widerstand zu leisten? Können die Schule und andere Institutionen gegen soziale Medien, ein aufgeheiztes politisches Klima, gleichgültige Eltern ankommen? Wie könnten Schule und Elternschaft zusammenwirken – und ist das überhaupt erwünscht?
Um diese Fragen soll sich das Podium – besetzt mit Schülerinnen und Schülern, Pädagogen, Wissenschaftlern – drehen.
Das „Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber“ will mit der Veranstaltung Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler erreichen. Darüber hinaus aber auch Menschen, denen die Vermittlung von Geschichte als Instrument zum besseren Verständnis der Gegenwart wichtig ist. Im Prinzip geht das Thema jede und jeden an, die oder der mit jungen Menschen zu tun hat – also Eltern und Großeltern, Patentanten oder -onkels usw.
Gewidmet ist der Abend dem Andenken an Hartwig Behr, der am Ort der Veranstaltung – dem Deutschorden-Gymnasium – mehr als drei Jahrzehnte lang unterrichtet hat. Das Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber möchte damit seine unschätzbaren Verdienste um die Erinnerungskultur in Bad Mergentheim würdigen.